Autoreninterview: Gabriel P. Henry

Gabriel P. Henry

 

Wann hast du gemerkt, dass du Autor werden möchtest?
Es gab nie den konkreten Wunsch, Autor zu werden. Ich war immer eher der Musiker, spielte auch in Bands, aber das wollte einfach nie so wirklich klappen. Aber da habe ich schon gemerkt, dass das Schreiben der Texte und Verkörpern von Botschaften mir am besten gefallen hat. Irgendwann kam dann die Idee zu meinem ersten Buch und ich fing einfach an zu schreiben.
Wie bist du auf die Idee zu deinem aktuellen Buch “Maxim” gekommen?
Diese Frage muss ich derzeit mehrfach am Tag beantworten. Die Idee kam einfach, als ich über das Leben nach dem Tod grübelte und das damit ständig verbundene Gerede, dass Tote ihre Angehörigen niemals verlassen und bei ihnen bleiben. Dann fragte ich mich, was wohl wäre, wenn einem Selbstmörder genau das passiert. Wie würde er sich fühlen, wie wäre es für ihn?
 
Dein Buch hat ja ein “schwieriges” Thema, welche Botschaft möchtest du damit vermitteln?
Ich möchte mehrere Botschaften vermitteln. Sowohl welche, die eher dem psychischen Bereich zuzuordnen sind, wie auch welche, die sich auf die gesamte Gesellschaft und das Weltgeschehen beziehen. Aber um hier nichts vorweg zu nehmen für Menschen, die das Buch vielleicht noch lesen wollen, würde ich darauf verzichten detaillierter zu werden.
Hast du die Charaktere aus deinem aktuellen Roman frei erfunden oder dich durch dein Umfeld inspirieren lassen?
Natürlich wurde ich von meinem Umfeld oder sogar mir selbst bei einigen Stellen inspiriert. Das ist schätzungsweise normal. Wenn man ein Buch mit Herzblut schreibt, stecken darin auch eigene Emotionen und Gedanken. Ich glaube, dass man auch nur so ein wirklich gutes Buch schreiben kann. Man muss sich der Geschichte einfach völlig hingeben und öffnen.
 
Wie weit kennst du deine Geschichte, wenn du mit dem Schreiben beginnst? Weißt du zum Beispiel das Ende im Voraus?
Das ist immer anders. Oft ist es so, dass sich die Geschichte um einen kurzen Satz, eine Situation oder sogar nur eine Gestik herum aufbaut. Dann fügt sich alles im Laufe der Zeit. Bei den Werken, an denen ich jedoch intensiver dran bleibe, habe ich oft eine detailliertere Kernidee, meist mit einem gewissen Ende, im Kopf.
Wo Schreibst du am liebsten?
Da mein derzeitiger Computer kaputt ist und nicht mehr auf Akkubetrieb läuft, bleibt mir nichts anderes als mein Schreibtisch über. Am liebsten bin ich aber draußen am Arbeiten. Im Garten oder in einem Park. Dorthin gehe ich aber auch, wenn ich starke Blockaden habe, mir Notizen machen möchte oder einfach nochmal den Kopf frei kriegen muss.
 
Arbeitest du gerade an weiteren Projekten?
Ja. Ich arbeite derzeit an zwei Werken und bin immer wieder weitere Ideen am Aufschreiben und ausarbeiten. Außerdem veröffentliche ich unter einem völlig anonymen Pseudonym in wenigen Wochen ein weiteres Buch, welches jedoch so genrefremd ist, dass ich mich dafür entschieden habe, es strickt von meinen anderen Arbeiten zu trennen.
Welchen Tipp kannst du all denen geben, die gerne ein Buch veröffentlichen würden?
Wie ich oben schon schrieb … Sich völlig der Geschichte zu öffnen. Geduld zu haben und nicht zu schnell zu viel zu wollen.
Was sind deine persönlichen Schreibrituale?
Sowas habe ich nicht wirklich. Mir ist aber wichtig beim Schreiben Musik zu hören. Da habe ich auch Playlisten auf Spotify, die zu verschiedenen Stimmungen oder Thematiken passen.
Gibt es eine/n Autor/in, der/die dich sehr inspiriert beim Schreiben?
Da gibt es so viele. Rebecca Gablé ist für mich immer eine großartige Autorin, auch wenn sie in einem anderen Genre schreibt. Genauso war ich von Ransom Riggs‘ Stil begeistert. Letztendlich ermutigt zum Schreiben wurde ich aber tatsächlich durch die Jungautorin Lena Knodt (Leseempfehlung: „Carim Drachentöter“ – 2017, Eisermann-Verlag), die ich aus meiner Jugend kenne. Als sie ihr Debüt veröffentlichte, habe ich mir gedacht, dass ich es mich vielleicht doch trauen könnte, meine Geschichten anderen Menschen zu zeigen. Sie stand mir anfangs auch mit viel Hilfe und Rat zur Seite, wofür ich ihr sehr dankbar bin.
Wie sieht für dich der perfekte Tag aus?
Oh, das hängt sehr von meiner Stimmung ab. Es gibt Tage, an denen mache ich nichts, als Schreiben, Musik zu hören und zu träumen, die ich dann als perfekt bezeichnen würde. Es gibt aber auch welche, an denen ich Adrenalin brauche, z.B. in Freizeitparks oder beim Mountainbike fahren.
Wie sieht dein persönlicher Alltag im Zusammenhang mit dem Schreiben aus?
Da ich Vollzeit berufstätig bin, bleiben mir zum Schreiben meist nur Abende, wenn ich nicht gerade einem anderen Hobby oder einer Verpflichtung nachkommen muss, oder die Wochenenden. Deshalb habe ich in Bezug auf das Schreiben keinen geregelten Alltag.
 
Erdbeereis oder Meloneneis?
Erdbeer.
Actionfilm oder Thriller?
Thriller.
See oder Meer?
Meer.
 
Fussball oder Basketball?
Beides gut, meine Leidenschaft ist aber der Fußball.
Bier oder Radler?
Beides.
Grün oder Gelb?
Grün, weil ich ein unheimlich großer Werder Bremen-Fan bin. 😉
... du eine Wunderlampe findest und der Flaschengeist dir drei Wünsche erfüllt?
… wäre ich Bestseller-Autor, Besitzer eines eigenen Freizeitparks und sicher muskulöser (Was für oberflächliche Wünsche für einen Schriftsteller, oder? 😀 ).
 
…  du unsichtbar wärst?
… wäre ich, wenn ich mal so an „Maxim“ denke, wahrscheinlich ganz schön deprimiert.
… du ein Superheld wärst?
… wäre die Welt echt geliefert und sollte sich auf keinen Fall auf mich Schnarchnase verlassen.
… du auf einer einsamen Insel stranden würdest?
Das hängt von der Insel ab. Ist sie warm?
Aktuelles Buch 
©
Fotos und Bild: Gabriel P. Henry
Bücherbewertung und Schriftzüge: Photoshop// Stefanie Wirtz
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Ein Kommentar

  1. Ein sehr schönes Interview mit Gabriel! 🙂 Sein Buch hat mich sehr berührt und ich finde ihn sehr sympathisch. Dein Interview habe ich unter meiner Rezension zu "Maxim" verlinkt. Tolle Fragen und super Antworten.

    lg Nadine von Nannis Welt

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